Vermutlich kennst Du diese Situation aus eigener Erfahrung: Zwei Menschen sprechen die gleiche Sprache. Sie sprechen über dasselbe Thema und hören aufmerksam zu, was der andere zu sagen hat. Trotzdem gelingt es ihnen einfach nicht, sich zu verstehen. Worte werden ausgetauscht, doch anstatt Klarheit zu schaffen, führen sie zu Missverständnissen und Frustrationen. Warum ist Kommunikation manchmal so schwer?
Ob mit den Eltern, dem Partner, Freunden oder den eigenen Kindern – in Gesprächen können unendlich viele Missverständnisse entstehen. Obwohl wir miteinander reden, scheinen wir uns oft nicht zu verstehen. Das führt zu Frustrationen, Konflikten und manchmal sogar zu langanhaltenden Spannungen. Wie kann das sein?
Ein Grund liegt in der Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen und interpretieren. Jeder Mensch besitzt einen sogenannten Schutzfilter, einen emotionalen Rahmen, durch den wir die Welt sehen, hören und fühlen. Dieser Filter ist notwendig, um uns vor der Überwältigung durch die Flut an Informationen zu schützen, die in jeder Sekunde auf uns einprasseln. Doch er kann auch dazu führen, dass wir wichtige Teile der Kommunikation unseres Gegenübers nicht wahrnehmen oder missverstehen.
Kommunikation ist mehr, als nur Worte auszutauschen. Es geht darum, eine echte Verbindung zu einem anderen Menschen herzustellen. Dein Gegenüber muss verstehen, was Du ihm sagen willst, und umgekehrt. Doch oft sprechen wir auf unterschiedlichen Meta-Ebenen – wir benutzen dieselben Worte, aber die Bedeutungen und Interpretationen dahinter sind verschieden.
In diesem Artikel werden wir uns die Gründe anschauen, warum Kommunikation oft so schwierig ist. Wir werden untersuchen, wie Schutzfilter und unterschiedliche Perspektiven zu Missverständnissen führen können und welche Strategien es gibt, um diese Barrieren zu überwinden. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für die komplexen Mechanismen der Kommunikation zu entwickeln und praktische Tipps zu geben, wie man Missverständnisse vermeiden und effektiver kommunizieren kann.
Warum ist Kommunikation manchmal so schwer?
Ob mit den Eltern, mit der Partnerin oder dem Partner, mit Freunden oder den eigenen Kindern. In Gesprächen können unendlich viele Missverständnisse entstehen. Obwohl wir miteinander kommunizieren, verstehen wir uns nicht. Wie kann das sein?
Du erklärst eine Sache in Deinen Augen mit den deutlichsten Worten. Doch der andere versteht nur Bahnhof. Oder Dein Gegenüber ist fassungslos, weil ihre oder seine Botschaft einfach nicht bei Dir ankommt. Jeder kommuniziert, doch etwas stimmt nicht.
Die Verbindung fehlt
In solchen Momenten wird eine Sache klar: Kommunizieren ist mehr, als seine Botschaft loszuwerden. Kommunikation bedeutet, eine Verbindung zu einem anderen Menschen herzustellen. Dein Gegenüber versteht, was Du ihm zu sagen hast und umgekehrt.
Und warum ist das oft so schwer?
Ihr sprecht zwar die gleiche Sprache, aber die Sprache hinter Eurer Sprache ist eine andere. Ihr befindet Euch nicht auf derselben Meta-Ebene, weil Ihr die Welt mit anderen Augen betrachtet.
Besonders deutlich wird das beim „Witze-Erzählen“: Dir erzählt jemand einen Witz, den Du gut verstehst. Das heißt aber noch lange nicht, dass Du auch darüber lachst. Möglicherweise findest Du ihn überhaupt nicht witzig, obwohl alles um Dich herum lachen. Du tickst einfach anders.
Der Schutzfilter: notwendig, aber tückisch
Ein Grund dafür ist Dein Schutzfilter. Er ist der emotionale Rahmen, durch den Du die Welt siehst, hörst und fühlst.
Jeder Mensch hat diesen Schutzfilter und zwar aus einem wichtigen Grund: Wir würden ansonsten von Eindrücken überwältigt werden. Allein in einer Sekunde wirken circa 3 Billionen Informationen auf uns ein. Würden wir sie alle wahrnehmen, wären wir unfähig auch nur eine einzige Entscheidung zu treffen.
Glücklicherweise hat unser Gehirn 3 Filterfunktionen entwickelt, so dass wir nur einen Bruchteil der auf uns einprasselnden Informationen wahrnehmen:
1. Wir tilgen!
Die Mehrheit der Informationen blenden wir einfach aus. Unser Gehirn tilgt sie, bevor wir sie bewusst wahrnehmen können. Oft handelt es sich dabei um Eindrücke, die nicht relevant für uns sind. Diese Filterfunktion kann aber auch dazu führen, dass unser Gesprächspartner sagt: „Das hast Du nie gesagt“. Wer die Filterfunktion nicht kennt, ist empört. Was eine Unterstellung! Wie gut, wenn man weiß: Die andere Person hat den einen Satz sehr wahrscheinlich wirklich nicht bewusst wahrgenommen.
2. Wir verzerren!
Ein Großteil an Informationseinheiten verändert sich durch unbewusstes Verzerren. Wir hören nicht genau hin, schauen uns eine Sache nur oberflächlich an oder fühlen nicht mit. In Gesprächen konstruieren wir uns statt dessen unsere eigene Realität.
Damit können wir in einem Gespräch sehr richtig liegen, weil wir unser Gegenüber sehr gut kennen. Wir können Botschaften damit aber auch in unserem Sinne sowie nach unserer Erwartung deuten und unserem Gesprächspartner damit Botschaften unterstellen, die sie oder er nie gesendet hat.
3. Wir generalisieren!
Viele weitere Informationen generalisieren wir auf Basis unserer Erfahrungswerte und unseres Wissens. Eine wichtige Funktion im Alltag, aber in Beziehungen und Gesprächen heikel. Denn wir rechnen oft hoch.
Weil unsere Partnerin oder unser Partner eine Erledigung schon zweimal versäumt hat, gehen wir automatisch davon aus, dass sie es wieder tut. Wenn uns Gesprächspartner gestern und vorgestern von einer ähnlichen Sache erzählt hat, hören wir heute gar nicht mehr hin …
Wir haben nie alle Informationen…
Wir tilgen, verzerren und generalisieren, um handlungsfähig zu bleiben. Gleichzeitig erhalten wir durch diese Filterfunktion niemals die vollständige Information. Brauchen wir oft auch nicht. Beim Kommunizieren kann es aber dazu führen, dass wir Informationen ausblenden, die uns nicht wichtig erscheinen, unserem Gegenüber aber sehr wohl. Wenn Dich das nächste Mal ein Gespräch zur Weißglut treibt, weißt Du: Dein Gegenüber nimmt eine Botschaft von Dir möglicherweise unbewusst ganz anders auf, als Du sie meinst.
Komplett lösen lässt sich dieses Dilemma nicht. Doch allein das Wissen um unsere Schutzfilter kann viel ändern. Und darum geht es bei Kommunikation: Muster erkennen und umwandeln, damit Dein Gegenüber Dich in seiner Sprache verstehen kann.
Strategien zur Verbesserung der Kommunikation
Kommunikation kann durch das Bewusstsein über unsere Schutzfilter und die Anwendung bestimmter Techniken erheblich verbessert werden. Lies hier, wie Du mit der Sprache der Gewinner alle von Dir überzeugst >>>
Hier sind einige Strategien, die Dir helfen können, Missverständnisse zu minimieren und effektivere Gespräche zu führen:
1. Schutzfilter erkennen und verstehen
Der erste Schritt zur Verbesserung der Kommunikation ist das Erkennen und Verstehen der Schutzfilter. Sei Dir bewusst, dass sowohl Du als auch Dein Gesprächspartner Informationen tilgt, verzerrt und generalisiert. Dieses Bewusstsein kann helfen, empathischer und geduldiger zu sein, wenn Missverständnisse auftreten.
2. Aktives Zuhören
Aktives Zuhören ist eine der effektivsten Techniken, um Missverständnisse zu vermeiden. Es bedeutet, dem Gesprächspartner volle Aufmerksamkeit zu schenken und bewusst zuzuhören, ohne sofort zu bewerten oder zu reagieren. Wiederhole das Gehörte in eigenen Worten, um sicherzustellen, dass Du es richtig verstanden hast. Zum Beispiel: „Wenn ich Dich richtig verstehe, meinst Du…“.
3. Empathie entwickeln
Empathie, also die Fähigkeit, sich in die Gefühle und Perspektiven anderer hineinzuversetzen, ist entscheidend für eine gute Kommunikation. Versuche, die Welt aus den Augen Deines Gesprächspartners zu sehen und dessen Emotionen nachzuvollziehen. Dies hilft, eine tiefere Verbindung herzustellen und Missverständnisse zu vermeiden.
4. Klarheit in der Sprache
Verwende klare und präzise Sprache, um Deine Botschaft zu vermitteln. Vermeide Mehrdeutigkeiten und frage nach, wenn Dir etwas unklar ist. Achte darauf, dass Deine Worte und Dein Tonfall übereinstimmen, um Missverständnisse zu vermeiden. Formuliere Deine Aussagen konkret und verständlich.
5. Feedback einholen und geben
Regelmäßiges Feedback ist ein wesentlicher Bestandteil effektiver Kommunikation. Frage Deinen Gesprächspartner, ob er Deine Botschaft richtig verstanden hat, und biete konstruktives Feedback an. Feedback sollte positiv und unterstützend sein, um eine offene und vertrauensvolle Kommunikation zu fördern. Beispielsweise: „Ich finde es gut, wie Du Deine Meinung erklärt hast. Könntest Du noch mehr dazu sagen?“.
6. Meta-Kommunikation nutzen
Meta-Kommunikation bedeutet, über die Kommunikation selbst zu sprechen. Dies kann helfen, Missverständnisse direkt anzusprechen und zu klären. Frage nach, wie Dein Gesprächspartner bestimmte Aussagen verstanden hat, und teile Deine eigenen Gedanken zur Kommunikation. Ein Beispiel wäre: „Mir scheint, wir reden aneinander vorbei. Wie hast Du das gemeint?“.
7. Zeit nehmen und Geduld haben
Effektive Kommunikation braucht Zeit. Nimm Dir die Zeit, um wichtige Gespräche in Ruhe zu führen, ohne Hektik oder Ablenkungen. Sei geduldig, wenn Missverständnisse auftreten, und versuche, diese gemeinsam zu klären.
8. Offenheit und Flexibilität
Sei offen für die Perspektiven und Meinungen Deines Gesprächspartners. Flexibilität in der Kommunikation bedeutet, bereit zu sein, eigene Standpunkte zu überdenken und sich auf die Sichtweise des anderen einzulassen. Dies fördert ein besseres Verständnis und eine harmonische Kommunikation.
9. Nonverbale Kommunikation beachten
Nonverbale Signale wie Mimik, Gestik und Körperhaltung sind ein wichtiger Teil der Kommunikation. Achte darauf, diese bewusst einzusetzen und auf die nonverbalen Signale Deines Gesprächspartners zu achten. Sie können wichtige Hinweise darauf geben, wie Deine Botschaft aufgenommen wird.
10. Fortbildung und Übung
Kommunikation ist eine Fähigkeit, die durch kontinuierliche Fortbildung und Übung verbessert werden kann. Besuche Workshops, lese Fachliteratur oder nimm an Seminaren teil, um Deine Kommunikationsfähigkeiten weiter zu entwickeln.
Durch die Anwendung dieser Strategien kannst Du Missverständnisse reduzieren und eine klarere, effektivere Kommunikation aufbauen. Dies wird nicht nur Deine zwischenmenschlichen Beziehungen verbessern, sondern auch zu einem harmonischeren und produktiveren Austausch führen.
Fazit: Warum wir uns nicht verstehen
Kommunikation ist eine komplexe und oft herausfordernde Aufgabe. Trotz gemeinsamer Sprache und Themen gelingt es uns manchmal nicht, uns wirklich zu verstehen. Die Gründe dafür liegen oft in unseren Schutzfiltern und den unterschiedlichen Perspektiven, die wir auf die Welt haben. Diese Filter helfen uns, die Flut an Informationen zu bewältigen, führen aber auch zu Missverständnissen und Verzerrungen in der Kommunikation.
Indem wir uns dieser Filter und ihrer Auswirkungen bewusst werden, können wir beginnen, effektiver zu kommunizieren. Aktives Zuhören, Empathie, klare Sprache und regelmäßiges Feedback sind nur einige der Strategien, die helfen können, Missverständnisse zu vermeiden und eine tiefere Verbindung zu unseren Gesprächspartnern herzustellen.
Doch dies ist nur der Anfang. Wenn Du wissen möchtest, wie Du andere Menschen effizient von Dir überzeugen kannst und Deine Kommunikationsfähigkeiten auf ein neues Level heben willst, dann teste Dich selbst mit meinen META SELBST-TEST an: Klicke jetzt hier >>